Unruhen in Mazedonien: Europas nächster Krisenstaat
Ein blutiger Polizeieinsatz gegen angebliche albanische Terroristen ist der bisherige Höhepunkt einer Staatskrise in Mazedonien. Auf dem Westbalkan droht ein neuer Bürgerkrieg.
Ein blutiger Polizeieinsatz gegen angebliche albanische Terroristen ist der bisherige Höhepunkt einer Staatskrise in Mazedonien. Auf dem Westbalkan droht ein neuer Bürgerkrieg.
Lange Zeit sprach der Jobbik-Parteivorsitzende Gábor Vona nicht mit der ausländischen Presse und vor allem nicht mit dem Autor – zu kritisch waren ihm dessen Berichte in deutschen Medien. Doch vor kurzem sagte Vona dem Autor ein Interview für einen Artikel auf SPIEGEL ONLINE spontan zu. Denn Jobbik möchte das Image der rechtsextremen Skandalpartei, die mal Listen jüdischer Bürger fordert, mal Europafahnen verbrennt oder mit schwarz gekleideten Hundertschaften aufmarschiert, abstreifen. Schon seit Längerem gilt: Die Programmatik bleibt stramm rechts und radikal, aber sie wird nicht mehr in Form von Nazi-Krawallmacherei kommuniziert. „Wir wollen breite bürgerliche Schichten jetzt in einem akzeptablen Stil ansprechen“, sagt Jobbik-Chef Vona im Gespräch.
Ungarns Jobbik-Partei war bisher bekannt für antisemitische Hetze und Fackelmärsche. Und jetzt? Fürsorglich und seriös wirbt Chef Gábor Vona um Wähler. Das klappt: Die Rechten schielen auf die Machtübernahme 2018.
Am vergangenen Freitag bestätigte ein Berufungsgericht in Budapest das harte Urteil gegen die rechtsterroristischen Roma-Mörder. Sie hatten 2008/2009 sechs zufällig ausgewählte Roma erschossen und Dutzende Menschen bei Anschlägen schwer verletzt. Doch das Interesse an dem beispiellosen Verbrechen, an dem Prozess gegen die Mörder und an den Opfern ist in Ungarn gering.
In der Republik Moldau wurde eine Milliarde Euro gestohlen – Bankkredite, die Ende letzten Jahres spurlos verschwanden. Regierung und Behörden gehen dem Fall nicht ernsthaft nach. Dem Land drohen nun soziale Unruhen und eine ernsthafte Destabilisierung des Bankensektors.
Die CIA hat in Rumänien gefoltert, das ist ein offenes Geheimnis. Nur die Offiziellen des Landes wollten es nie einräumen. Nun erklärt Ex-Staatschef Iliescu bei SPIEGEL ONLINE: Er habe dem Geheimdienst einen Standort überlassen.
Érpatak, ein Dorf im äußersten Nordosten Ungarns, war bis 2005 ein unbedeutendes Dorf – bis Mihály Zoltán Orosz zum Bürgermeister gewählt wurde, ein bekennender Rechtsextremer. Er führte im Dorf das “Modell von Érpatak” ein und etablierte es als verbindliches Wertemodell, dessen Regeln lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn, nationale Brauchtumspflege. Wer die Regeln einhält, gehört zu den “Erbauern”, alle anderen sind “Zerstörer”. Érpatak wurde mit seinem Modell zu einem Ausgangspunkt für Ungarns autoritär-nationalistische Wende. Ein Film von Benny Brunner und Keno Verseck
Érpatak, ein Dorf im äußersten Nordosten Ungarns, war bis 2005 ein unbedeutendes Dorf – bis Mihály Zoltán Orosz zum Bürgermeister gewählt wurde, ein bekennender Rechtsextremer. Er führte im Dorf das „Modell von Érpatak“ ein und etablierte es als verbindliches Wertemodell, dessen Regeln lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn, nationale Brauchtumspflege. Wer die Regeln einhält, gehört zu den „Erbauern“, alle anderen sind „Zerstörer“. Érpatak wurde mit seinem Modell zu einem Ausgangspunkt für Ungarns autoritär-nationalistische Wende. Ein Film von Matthias Fuchs, Benny Brunner und Keno Verseck
Droht der Moldau-Republik das Schicksal der Ukraine? Moskaus Einfluss ist auch dort übergroß, milliardenschwere Oligarchen bilden eine Schattenregierung. Und die Nato warnt vor einer russischen Aggression.
Ungarns Regierungschef Orbán will sich mit dem Westen gut stellen – und preist gleichzeitig Russland als Vorbild. Das spielt Wladimir Putin in die Karten: Mit seinem Besuch in Budapest will er einen Keil in die EU treiben.
In Scharen fliehen die Menschen aus dem Kosovo – vor Korruption, Drogenhandel, Armut. Wer sich nicht mit den mächtigen Clans verbündet, hat keine Chance in dem kleinen Balkanstaat.
Viktor Orbán darf sich entspannen: Bei ihrem Besuch in Ungarn verzichtete Angela Merkel auf allzu strenge Kritik an dem umstrittenen Premier. Stattdessen verteilte die Kanzlerin sogar Lob.
Viktor Orbán preist Putins Russland als Vorbild, sein Regime steht in der Kritik. Kaum ein EU-Regierungschef will sich noch mit ihm blicken lassen. Jetzt besucht ihn die deutsche Kanzlerin. Warum?
In Rumänien gab es mindestens ein CIA-Gefängnis – das steht im US-Folterbericht. Politiker des Landes haben das stets bestritten. Nun spricht der ehemalige rumänische Spionagechef über ein „Transitlager“ des US-Geheimdienstes.
In der Ex-Sowjetrepublik Moldau ringen proeuropäische und prorussische Kräfte um die Macht. Kreml-Chef Putin will eine EU-Ausrichtung nicht dulden. Die Separatisten in Transnistrien sind militärisch gut ausgerüstet.