Artikel von Keno Verseck





Ungarn-Berichterstattung: Alles übertrieben?

Der antidemokratische Abweg, auf den sich Ungarn unter Ministerpräsident Orban begeben hat, sei größtenteils eine Erfindung der Medien, so eine Studie der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Poitik (DGAP), eines der wichtigsten deutschen Think Tanks für Außenpolitik. Eine Antwort auf die Kritik.



Machtkampf in Rumänien: Aufstand der Korrupten

In Rumänien passiert gerade Bemerkenswertes: Reihenweise werden Politiker verhaftet, die Anti-Korruptions-Behörden sind aktiv wie nie. Jetzt wehren sich die regierenden Sozialdemokraten – sie wollen die Ermittlungen per Gesetz stoppen.


„Rechtsbruch und Kriminalität gehen vom Staat aus“

Dušan Reljić, Balkan-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin, erwartet zwar keinen Bürgerkrieg in Mazedonien. Er fordert aber von der Europäischen Union eine wirtschaftliche und diplomatische Offensive, um die politische Krise in Mazedonien und auf dem Westbalkan zu überwinden und die tiefe Armut und Perspektivlosigkeit in der Region nachhaltig zu bekämpfen.



„Wir bereiten uns auf die Machtergreifung vor“ – Interview mit dem Jobbik-Parteivorsitzenden Gábor Vona

Lange Zeit sprach der Jobbik-Parteivorsitzende Gábor Vona nicht mit der ausländischen Presse und vor allem nicht mit dem Autor – zu kritisch waren ihm dessen Berichte in deutschen Medien. Doch vor kurzem sagte Vona dem Autor ein Interview für einen Artikel auf SPIEGEL ONLINE spontan zu. Denn Jobbik möchte das Image der rechtsextremen Skandalpartei, die mal Listen jüdischer Bürger fordert, mal Europafahnen verbrennt oder mit schwarz gekleideten Hundertschaften aufmarschiert, abstreifen. Schon seit Längerem gilt: Die Programmatik bleibt stramm rechts und radikal, aber sie wird nicht mehr in Form von Nazi-Krawallmacherei kommuniziert. „Wir wollen breite bürgerliche Schichten jetzt in einem akzeptablen Stil ansprechen“, sagt Jobbik-Chef Vona im Gespräch.


Ungarns Rechte: Hundewelpen statt Hundertschaften

Ungarns Jobbik-Partei war bisher bekannt für antisemitische Hetze und Fackelmärsche. Und jetzt? Fürsorglich und seriös wirbt Chef Gábor Vona um Wähler. Das klappt: Die Rechten schielen auf die Machtübernahme 2018.


Ungarn: Urteil gegen Roma-Mörder

Am vergangenen Freitag bestätigte ein Berufungsgericht in Budapest das harte Urteil gegen die rechtsterroristischen Roma-Mörder. Sie hatten 2008/2009 sechs zufällig ausgewählte Roma erschossen und Dutzende Menschen bei Anschlägen schwer verletzt. Doch das Interesse an dem beispiellosen Verbrechen, an dem Prozess gegen die Mörder und an den Opfern ist in Ungarn gering.


Republik Moldau: Massenprotest gegen Milliardenklau

In der Republik Moldau wurde eine Milliarde Euro gestohlen – Bankkredite, die Ende letzten Jahres spurlos verschwanden. Regierung und Behörden gehen dem Fall nicht ernsthaft nach. Dem Land drohen nun soziale Unruhen und eine ernsthafte Destabilisierung des Bankensektors.



Das Modell von Érpatak

Érpatak, ein Dorf im äußersten Nordosten Ungarns, war bis 2005 ein unbedeutendes Dorf – bis Mihály Zoltán Orosz zum Bürgermeister gewählt wurde, ein bekennender Rechtsextremer. Er führte im Dorf das “Modell von Érpatak” ein und etablierte es als verbindliches Wertemodell, dessen Regeln lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn, nationale Brauchtumspflege. Wer die Regeln einhält, gehört zu den “Erbauern”, alle anderen sind “Zerstörer”. Érpatak wurde mit seinem Modell zu einem Ausgangspunkt für Ungarns autoritär-nationalistische Wende. Ein Film von Benny Brunner und Keno Verseck