Diebstahl

Kein Bild vorhanden

Diebstahl als Volkssport

Nichts gab es in diesem Land, was nicht gestohlen wurde: Die Diebe bohrten Löcher in Pipelines der Raffinerien, um Benzin abzuzapfen. Die schweren Deckel der Kanalisation verschwanden, weil sie beim Schrotthändler viele Kilo auf die Waage brachten, es wurden Starkstromleitungen von Industriebetrieben ausgegraben und Eisenbahnschienen demontiert, bis die Züge entgleisten. Man stahl den Asphalt ganzer Straßen, und nicht einmal die schweren Bronzebuchstaben am Nationaldenkmal der Großen Vereinigung zum ersten Einheitsstaat waren den Langfingern heilig.


Kein Bild vorhanden

Der Frührentner K. und das Glühbirnen-Dramolett

Herr K. ist Frührentner und ein angenehmer Nachbar. Normalerweise stellt er die Volksmusik im Radio nur mäßig laut und klopft im Gegensatz zu anderen höchstens einmal wöchentlich an die Tür, um Zigaretten oder Maismehl zu erbitten. Er wirft den Hausmüll meist in die Tonne statt aus dem Fenster. Eine kaputte Glühbirne im Hausflur brachte seine Alltags- und Lebensprinzipien durcheinander.


Kein Bild vorhanden

Wie Journalisten in Rumänien den kleinen Widrigkeiten des Alltags trotzen oder: Schwein gehabt und dann doch wieder nicht

Frau T. arbeitet als Redakteurin bei einer großen Zeitung in der Hauptstadt. Ihre Zeitung ficht einen dramatischen Kampf gegen Betrug, Unterschlagung, Diebstahl, Raub und Korruption in Politik und Wirtschaft und überhaupt gegen alle derartigen Unregelmäßigkeiten und kleinen Abnormitäten des Alltags. Bei ihren Kollegen ist Frau T. beliebt. Im Grunde aber betrachten ihre Kollegen sie vor allem mit einem Unverständnis, das aus tiefstem Herzen kommt. Frau T. hat weder eine eigene Firma, noch sitzt sie in einem Aufsichtsrat. Nie lässt sie ihre Beziehungen spielen oder nutzt ihre Kontakte zu Politikern. Kurz: Sie macht überhaupt keine Geschäfte.