Juni 2012

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Diebstahl als Volkssport

Nichts gab es in diesem Land, was nicht gestohlen wurde: Die Diebe bohrten Löcher in Pipelines der Raffinerien, um Benzin abzuzapfen. Die schweren Deckel der Kanalisation verschwanden, weil sie beim Schrotthändler viele Kilo auf die Waage brachten, es wurden Starkstromleitungen von Industriebetrieben ausgegraben und Eisenbahnschienen demontiert, bis die Züge entgleisten. Man stahl den Asphalt ganzer Straßen, und nicht einmal die schweren Bronzebuchstaben am Nationaldenkmal der Großen Vereinigung zum ersten Einheitsstaat waren den Langfingern heilig.


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Der Frührentner K. und das Glühbirnen-Dramolett

Herr K. ist Frührentner und ein angenehmer Nachbar. Normalerweise stellt er die Volksmusik im Radio nur mäßig laut und klopft im Gegensatz zu anderen höchstens einmal wöchentlich an die Tür, um Zigaretten oder Maismehl zu erbitten. Er wirft den Hausmüll meist in die Tonne statt aus dem Fenster. Eine kaputte Glühbirne im Hausflur brachte seine Alltags- und Lebensprinzipien durcheinander.


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Neuer Horthy-Kult in Ungarn: Renaissance des Reichsverwesers

Ungarns Rechtsradikale werden immer selbstbewusster: Mit Zeremonien, Statuen und Gedenktafeln feiern sie den antisemitischen Reichsverweser Miklós Horthy und einen Schriftsteller aus der Nazi-Zeit. Hinter dem neuen Kult stehen auch Parteifreunde von Regierungschef Viktor Orbán.